Titel

Privatdoz. Dipl.-Geograf Dr.

Geburtsjahr und -ort

1976, Annaberg-Buchholz (Ostdeutschland)

Studium/Studienrichtung

Studium der Geografie in Jena mit den Nebenfächern Geologie und Informatik, Spezialisierung Geoinformatik im Hauptstudium

Interviewdatum

Interviewdatum: 22. Februar 2012

Professorin Bartsch im Kurzinterview

Mein Forschungsschwerpunkt ist die Fernerkundung. Insbesondere arbeite ich an Methoden welche für Anwendungen - Großteils mit Bezug zu Klimawandel - in den nördlichen Breiten relevant sind.  
Ab meinem 2. Semester war ich als studentische Hilfskraft im Fachbereich Geoinformatik an der Universität tätig. Ich habe dadurch sehr frühzeitig Einblick in die Forschung und auch Projektmanagement bekommen. Über eine Universitätspartnerschaft habe ich die Chance wahrgenommen, Kurse an einer anderen Universität zu belegen. Während meines Studiums hatte ich auch die Möglichkeit an eine Reihe von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, unter anderem in Finnland und Frankreich, zu gehen. Diese Aufenthalte waren grundlegend für meine jetzige Tätigkeit. Kooperationen bestehen z.T. jetzt noch.
Der Fokus auf Polarregionen geht u.a. auf mein Praktikum in Finnland und die Teilnahme an einer geologischen Exkursion nach Spitzbergen zurück. Im Rahmen meines Doktoratsstudiums in England habe ich zum Thema Fernerkundung in der Subarktis geforscht. Dieser Schwerpunkt ist bis jetzt geblieben, auch wenn ich mit anderen Methoden arbeite. Aktuell leite ich ein von der Europäischen Raumfahrtbehörde finanziertes internationales Projekt zum zirkumpolaren Monitoring von Permafrost und ein Arbeitspaket eines EU Projektes zu ‚Changing Permafrost in the Arctic and its Global Effects in the 21st Century‘.

Siehe auch vorherige Antwort.
Der Studiengang in Jena war noch relativ neu als ich angefangen habe, daher gab es nur wenige Studenten und die Betreuung war ausgezeichnet. Ausschlaggebend war für mich jedoch die frühe Einbindung in die Forschung und insbesondere die Auslandsaufenthalte.
Habilitieren konnte ich aufgrund des Karriereentwicklungsprogramms für Wissenschaftlerinnen des FWF. Ich habe sowohl ein Hertha Firnberg als auch ein Elise Richter Stipendium erhalten. Ohne die Freiheiten die mir diese Finanzierung ermöglicht hat, wäre ich nicht so weit gekommen. Diese zielgerichteten Stipendien waren für mich auch ein Ansporn es wirklich durchzuziehen.

In der Geographie gibt es vergleichsweise viele Frauen, was durch den stark interdisziplinären Charakter dieses Faches bedingt ist. Bis zum Abschluss meines Doktorates hatte ich kaum den Eindruck, dass es für die Karriere einen Unterschied macht Frau zu sein. Dies kam erst im Laufe meiner Postdoc-Phase und dem gleichzeitigen Wechsel in den mehr technischen Fachbereich und nach Österreich. Zuvor war es nur ein technisch ausgerichteter Teilbereich der Geographie gewesen.

Ich empfinde es als sehr wichtig ein ausgefülltes Privatleben neben dem Beruf zu haben, um abschalten zu können.