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Wien beflügelt Elektronikindustrie

Weltweit wurde soeben die 1000. Lizenz für das an der Technischen Universität Wien entwickelte Programm WIEN2k verliehen. Mit WIEN2k ist es möglich, die elektronischen Eigenschaften von Kristallen zu berechnen.

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Wien (TU) Die Computersimulation dringt in atomare Dimensionen vor. Das gilt insbesondere für moderne Materialien wie Sensoren, Katalysatoren oder magnetische bzw. optische Speichermedien, wie sie in jeder Digicam oder einem PC eingesetzt werden. Ein möglichst optimaler Einsatz solcher Materialien erfordert ein gutes Verständnis und somit eine quantenmechanische Behandlung, da die chemische Bindung durch die Elektronen bestimmt wird, die nicht mehr der klassischen Mechanik genügen.

Was Walter Kohn 1998 zum Nobelpreis für Chemie verhalf, nämlich seine Dichtefunktionaltheorie, wurde von zwei Wissenschaftern an der TU Wien noch weiter vorangetrieben. Sie haben mit WIEN2k ein Computerprogramm entwickelt, dessen Vorzüge enorm sind: Nur aus der Kenntnis, welche Atome einen Kristall aufbauen, kann man dessen Eigenschaften berechnen, d.h. bestimmen ob ein Kristall z.B. ein Leiter oder Nichtleiter, magnetisch, weich oder hart ist.

WIEN2k wurde während der letzten 25 Jahre von einer Forschergruppe rund um Karlheinz Schwarz und Peter Blaha am Institut für Materialchemie an der TU Wien entwickelt. Es wurde nach der Stadt benannt, in der das Programm entstand, und nach dem für die IT-Branche heiklen Jahr 2000. Das Computerprogramm wird weltweit in der Materialforschung eingesetzt.

Was kann WIEN2k konkret leisten?
Prof. Karlheinz Schwarz beschreibt es so: "Gelingt es aus der atomaren Struktur und der elektronischen Struktur zu verstehen, warum ein Material bestimmte Eigenschaften besitzt, dann kann man gezielt Materialverbesserungen erreichen. Man muss daher nicht alle Möglichkeiten praktisch ausprobieren, sondern kann durch Computersimulationen zu einer Systematik kommen. Wir sind stolz darauf, dass es einer Gruppe aus Österreich gelungen ist, sich in diesem Gebiet weltweit zu etablieren und WIEN2k - insbesondere was die Genauigkeit betrifft - wahrscheinlich zum führenden Standard zu machen. Dieser Tage wurde für unser Computerprogramm seit dem Jahr 2001 die 1000. Lizenz vergeben und zwar and die Technische Universität München. Für uns ist das ein Grund zu feiern."

Zu den Lizenznehmern von WIEN2k gehören sowohl die Industrie - bekannte Firmen wie Canon, Motorola, Osram, Samsung, Siemens, Sony, Toyota, ... - als auch renommierte Universitäten wie z. B. das MIT, die ETH Zürich, Harvard, Princeton, Oxford, Beijing, die Max-Planck Institute und noch viele mehr.

Die Gruppe der TU Wien hat für das Computerprogramm WIEN2k bisher schon 12 Workshops veranstaltet. Ziel der Workshops war und ist, sowohl die grundlegenden Konzepte zu vermitteln wie auch die praktische Durchführung am Computer zu erlernen. Die meisten Workshops fanden in Wien statt, andere wurden aber auch in Triest (Italien 1998), Isfahan, (Iran 2002), Penn State (USA 2003, 2004), Kyoto (Japan, 2005) und Los Angeles (USA, 2005) abgehalten.

Fotos zum Download finden Sie unter:
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Rückfragehinweis:
Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Schwarz
Technische Universität Wien
Institut für Materialchemie
Gumpendorferstraße 1a / 3. Stock, 1060 Wien
T.: +43-1-58801-15670
M.:+43-676-957 86 86
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Mag. Werner F. Sommer,MAS, -41020, 0699/10254817, <link tutextlinks>