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TU Wien ermöglicht Feststellung von „Hochwasserrisiko per Mausklick“

Die Hochwässer der letzten Jahre haben ihre Spuren in Österreich hinterlassen. Bauingenieure der Technischen Universität (TU) Wien haben eine Methode entwickelt, um das Hochwasserrisiko für das gesamte österreichische Gewässernetz zu berechnen.

Tirol 2005

Tirol 2005

Wien (TU). - Aufgrund der großen volkswirtschaftlichen Schäden der Hochwässer in jüngster Vergangenheit (March/April 2006, Tirol/August 2005, Ostösterreich/August 2002) wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und der Versicherungswirtschaft das Projekt HORA (Hochwasserrisikoflächen Austria) ins Leben gerufen. Ziel war es, die Jährlichkeit von Hochwässern für ganz Österreich zu bestimmen.

Wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein bestimmtes Grundstück durch ein Hochwasser überflutet wird, kann man mit Methoden der Ingenieurhydrologie berechnen. Solche Methoden verwendeten bisher rein statistische Ansätze, die den Nachteil einer großen Unschärfe haben, insbesondere wenn es um außergewöhnlich große Ereignisse geht. Die Forschergruppe rund um Professor Günter Blöschl am Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie der Technischen Universität (TU) Wien beschäftigt sich seit Jahren damit, genauere prozessorientierte Verfahren zur Bestimmung des Hochwasserrisikos zu entwickeln. Diese Verfahren wurden nun im Projekt HORA österreichweit umgesetzt.

Die Bestimmung des Abflusses für das gesamte österreichische Gewässernetz stellte für die TU-Forscher aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung dar. Zum einen entspricht das Flussnetz insgesamt mehr als 10.000 Einzelgebieten, also einer Anzahl, die hydrologische Detailstudien in jedem einzelnen Gebiet nicht erlaubte. Obwohl Österreich über ein sehr dichtes hydrographisches Messnetz mit oft langen Beobachtungsreihen verfügt, sind die meisten Gebiete ohne Abflussmessungen. Die an der TU entwickelte Vorgangsweise bestand vorerst daraus, aktuelle Wasserstands- und Abflussaufzeichnungen an 1.000 Pegeln in Österreich auszuwerten und die lokale Situation mit den Fachabteilungen der jeweiligen, für die Datenerhebung zuständigen, Landesregierung zu besprechen. Im zweiten Schritt wurden diese Daten mit Informationen über Geologie, Niederschlag, Seen und wasserbaulichen Anlagen mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems verknüpft, um die hochwasserauslösenden Prozesse einzubeziehen. Schließlich erfolgte die Übertragung dieser Informationen auf Gewässerabschnitte ohne Abflussmessungen mit Hilfe von mathematischen Regionalisierungsmodellen.

Das Endergebnis der Auswertungen sind für das gesamte Gewässernetz die Abflüsse mit den Jährlichkeiten von 30, 100 und 200 Jahren. Für die Umsetzung der Abflüsse in Überflutungsflächen und die EDV-technische Aufbereitung zeichneten die anderen Projektspartner verantwortlich. Die Überflutungsgebiete sind auf der Internetadresse des BMLFUW abrufbar. Durch dieses Projekt wird erstmals der Öffentlichkeit flächendeckende Information zum Hochwasserrisiko zur Verfügung gestellt und damit ein wichtiger Beitrag zur Hochwasservorsorge geleistet.

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Rückfragehinweis:
Ao.Prof. DI Dr. Günter Blöschl
Technische Universität Wien
Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie
Karlsplatz 13/222, 1040 Wien
T.: +43-1-58801-22315
F.:+43-1-58801- 22399
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Aussender:
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+43-1-58801-41020
+43-1-58801-41093
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Mag. Werner F. Sommer,MAS, -41020, 0699/10254817, <link tutextlinks>