Forschungs-News

Intelligente Gebäude für SeniorInnen

Die Frage der künstlichen Intelligenz spielt in der Forschung schon lange eine Rolle. Auf der Basis von Sensoren gelingt es Maschinen bereits jetzt komplexe Situationen zu erfassen. Zwei Nachwuchsforscher der Technischen Universität (TU) Wien wollen diese Chance für die BewohnerInnen von Seniorenheimen nützen.

Forscher der TU Wien: Palensky, Pratl

Forscher der TU Wien: Peter Palensky und Gerhard Pratl

Wien (TU). - In Anlehnung an das EU-Forschungsprogramm "Ambient Assisted Living" möchten Peter Palensky und Gerhard Pratl am Institut für Computertechnik die Gebäudeautomation so weit verbessern, dass sie älteren oder behinderten Menschen im Alltag eine Hilfestellung bietet. In Seniorenwohnheimen ist es beispielsweise öfters der Fall, dass BewohnerInnen zu wenig trinken oder unbemerkt stürzen und sich nicht selbst aus ihrer Lage befreien können. Mit einem wirksamen Gebäudeautomationssystem wäre es möglich rasch zu helfen, das Personal zu entlasten und Kosten einzusparen.

Um ein Gebäude "intelligent" zu machen, bedarf es einer Vielzahl von Sensoren, die Informationen aufnehmen und so z.B. Druck, Geruch, Bewegungen und Lichtquellen messen. Aus den gesammelten Informationen zieht das System Rückschlüsse und kann daraus die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Situationen errechnen. Die Maschine ist also in der Lage "die Normalität" einer Situation abzuschätzen. Tritt ein abnormaler Zustand ein, reagiert das System. Wenn also eine Bewohnerin im Seniorenheim sich ungewöhnlich lange nicht von einer Position wegbewegt, ist das eine "abnormale" Situation.

"Natürlich haben wir dabei nicht auf die Privatsphäre vergessen. Wir wollen vermeiden, dass Kameras installiert werden und Leute vor Überwachungsmonitoren sitzen", meint Peter Palensky. Die Gebäude sollen automatisch und unabhängig von Menschen reagieren und ungewöhnliche Verhaltensmuster selbstständig erkennen. Dass dieser Lösungsansatz in Zukunft noch eine bedeutende Rolle spielen wird, davon ist man überzeugt. Denn inzwischen ist die Gebäudeautomation eine interdisziplinäre Wissenschaft. In regelmäßigen Treffen beraten sich Palensky und Pratl mit Neurologen und Psychoanalytikern. Von ersteren lernen sie über die physische Beschaffenheit des menschlichen Gehirns, von letzteren über die geistige. Beide Disziplinen liefern wertvolle Erkenntnisse für die Technik, die versucht die Funktionen des menschlichen Gehirns zu modellieren. "So sieht die Grundlagenforschung aus", sagt Pratl und unterstreicht, dass die "intelligenten Gebäude" nur eines von vielen nützlichen Zwischenergebnissen sind.

Die nötige Finanzierung für ein Projekt im Bereich des "Ambient Assisted Living" erhoffen sich die beiden Nachwuchsforscher vom 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, Technologische Entwicklung und Demonstration.

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Im Bild li.: Peter Palensky, re.: Gerhard Pratl
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Rückfragehinweis:
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr. Peter Palensky
Projektass. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Pratl
Technische Universität Wien
Institut für Computertechnik
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T +43/(0)1/58801-38438, -38443
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