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Förderpreis für Oliver Spadiut

Für die Forschung an Mikroorganismen, die Arzneimittel produzieren, wurde Oliver Spadiut nun mit dem Förderpreis der Stadt Wien für Naturwissenschaft und Technik ausgezeichnet.

Oliver Spadiut

Oliver Spadiut

Oliver Spadiut

Die sogenannte „Rote Biotechnologie“ ist ein Forschungsgebiet, das weltweit derzeit immer wichtiger wird: Dabei werden lebende Mikroorganismen so modifiziert, dass sie genau die Stoffe produzieren, die man gerne haben möchte. Gewöhnliche Bakterien können so zur effizienten Chemiefabrik im Mikro-Format werden. Prof. Oliver Spadiut forscht mit seinem Team am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU Wien unter anderem an E. coli-Bakterien, die Antikörperfragmente produzieren. Dafür erhielt er nun den Förderpreis der Stadt Wien für Naturwissenschaft und Technik.

Bakterien arbeiten lassen – aber ohne sie zu zerstören

Antikörper spielen in der Medizin eine ganz entscheidende Rolle – nicht nur bei Impfungen, sondern auch in anderen Bereichen, etwa in der Diagnostik und der Krebstherapie. „Entscheidend sind ganz bestimmte Teile des Antikörpers, sogenannte Antikörperfragmente, die ganz genau an ein bestimmtes Protein binden“, erklärt Oliver Spadiut. Solche Antikörperfragmente lassen sich mit Hilfe gewöhnlicher E. coli-Bakterien herstellen, die vorher auf passende Weise genetisch umprogrammiert wurden.

Allerdings ist dieser Produktionsprozess eine große Belastung für die Bakterien. „Die Bakterien stehen unter großem Stress. Das kann dazu führen, dass manche Bakterien undicht werden oder gar sterben“, sagt Oliver Spadiut. „Wir entwickeln daher Methoden die Bio-Produktionsprozesse so zu designen, dass die Bakterien ihre ganze Energie in die Herstellung der gewünschten Produkte investieren und dabei keine Probleme bekommen.“

Wien als wichtiges Zentrum

Oliver Spadiut arbeitet mit mehreren Industriepartnern zusammen, die seine Arbeit unterstützen und seine Ergebnisse industriell umsetzen. „Wien ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Zentrum für diese Industrie geworden“, sagt Spadiut. „Für uns ist das eine ausgezeichnete Situation, wir können akademische Grundlagenforschung optimal mit der industriellen Anwendung verbinden.“