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10 Jahre Forschung und Lehre: "Stadtkultur und öffentlicher Raum"

Stadtforschung, Stadtgestaltung und Stadtplanung: ein außerordentlich buntes und vielschichtiges Interdisziplinäres Zentrum an der TU Wien feiert Geburtstag.

Malerei zur Stadt

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Bild: Elina Kränzle

Portraitfoto von Sabine Knierbein

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Prof. Sabine Knierbein | Foto: Wilke

Die Stadt ist nicht nur ein Ort zum Wohnen. Sie ist auch der Ort, wo sich Kultur entwickelt und verändert, wo Politik entsteht und gegen Politik rebelliert wird, wo sich unsere soziale, wirtschaftliche und ökologische Zukunft entscheidet. Seit zehn Jahren wird an der TU Wien am Interdisciplinary Centre for Urban Culture and Public Space an facettenreichen, inter- und transdisziplinären Fragen rund um die Stadt geforscht.

Die Erfolge der intensiven Teamarbeit dieser zehn Jahre sind nicht zu übersehen: Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen sind entstanden, darunter auch eine Reihe von Sammelbänden und Monographien. In Kooperation mit dem "Centre for the Future of Places", öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster am Royal Institute of Technology in Stockholm gelang es, Stiftungsprofessuren auszuschreiben und zu besetzen, um die Forschung weiter zu intensivieren. Gleichzeitig wurden viele wichtige Kontakte geknüpft – mit Vereinen, Kirchen und Institutionen, die für die Entwicklung der Stadt und ihrer Stadtkultur eine wichtige Bedeutung haben.

Forschung zwischen den Disziplinen - und jenseits der Disziplinen

"Wir forschen an der Schnittstelle zwischen Universität und Gesellschaft, und an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis", sagt Prof. Sabine Knierbein, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, die Leiterin des international ausgerichteten Zentrums. Das Interdisciplinary Centre for Urban Culture and Public Space lässt sich nicht mit einem einfachen Begriff zusammenfassen. Es verbindet unterschiedliche Pole: planerisch-gestalterische, städtebaulich-ästhetische und gesellschafts- wie auch geisteswissenschaftliche Disziplinen.

Stadtgestaltung hat materielle Aspekte - Häuser werden gebaut, Straßen werden angelegt, Stadtviertel werden neu geplant. Gleichzeitig findet Stadtplanung auch in den Köpfen statt: Wenn Räume entstehen, die wir als logisch zusammenhängende Strukturen empfinden, denen wir einen eigenen Charakter zuschreiben, oder die wir als persönliches Zuhause bezeichnen können, dann kann man das als "mentale Raumproduktion" verstehen. Eng damit verbunden sind die gesellschaftlichen Aspekte der Stadtgestaltung: Stadt und Gesellschaft lassen sich nicht voneinander trennen, wenn neue städtische Kulturen und Traditionen entstehen, wenn sich urbane Handlungsarenen verändern, wenn die Stadt mit all ihren Strukturen auf kaum vorhersehbare Weise mit neuer kultureller Bedeutung aufgeladen wird.

"Schlussendlich ist Stadt immer ein sozialer Alltagsraum und aus den kontinuierlichen Veränderungen des Alltags lassen sich Veränderungen auf der Mikroebene des Zusammenlebens, der Mesoebene des institutionellen Wandels sowie auch auf der Makroebene der wirtschaftlichen Globalisierung in ihrem Zusammenspiel ablesen", sagt Sabine Knierbein.

Diese inhaltliche Vielfalt ist auch in der Lehre wichtig - schließlich sind auch die beruflichen Herausforderungen im Bereich Stadtplanung, Städtebau und Architektur von Natur aus vielfältig und interdisziplinär: Heute gestalten Planende - und Gestaltende planen. Kunstschaffende forschen - und Forschende werden kreativ tätig.

Qualität durch Internationalität

Die am Future Lab, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster der Fakultät für Architektur und Raumplanung angelegte und vom Institut für Raumplanung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster kooptierte horizontale Organisationsstruktur ist international bestens vernetzt - darauf wurde von Anfang an gesorgt, etwa durch das Einrichten eines International Advisory Board. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums kommen am 24. Mai 2019 eine ganze Reihe international Forschender nach Wien, insbesondere um die Ausbildung der Doktoratsstudien der Fakultät zu analysieren und anhaltend hohe Qualität im internationalen Vergleich sicherzustellen. "Sehr bewährt hat sich unser selbsteingeworbenes Visiting Professorship Programm", sagt Sabine Knierbein. In mehreren Phasen wurden befristete Gastprofessuren ausgeschrieben, um unterschiedliche Sichtweisen und Denkrichtungen an die TU Wien zu holen. Seit Oktober 2018 läuft Phase 5 dieses Programms, derzeit mit thematischem Schwerpunkt im Bereich Urban Citizenship. Post-migrational Perspectives and Civic Innovation. Ein weiterer Höhepunkt im akademischen Kalender des Zentrums folgt im Herbst: Von 20. bis 22. November 2019 findet an der TU Wien die Internationale Urban Studies Conference statt, unter dem Titel "Care - Cities, Action, Research and Education".

Weitere Informationen:

https://skuor.tuwien.ac.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster