Digitale Plattformen: Ein neues Rezept für die Gastronomiebranche?

Von Sara Maric, Elke Schüßler

Digitale Lieferplattformen für Lebensmittel wie Lieferando und Mjam sind bereits seit mehreren Jahren in Großstädten, auch in Österreich, aktiv und stellen dabei die lokale Gastronomiebranche vor neue Herausforderungen. Wenngleich die Forschungslage über die schwierige Arbeitssituation der KurierdienstleisterInnen in den letzten Jahren gewachsen ist, sind die Beziehungen zwischen Lieferplattformen und Restaurants noch wenig erforscht. Dieser Beitrag untersucht, wie sich Restaurants im Großraum der Stadt Linz (Oberösterreich) im Hinblick auf die Lieferplattformen strategisch positionieren. Die Ergebnisse zeigen, dass weder die Restaurants noch deren Interessensvertretung Plattformen als konkurrierende Marktakteure wahrnehmen. Somit werden keine wesentlichen Strategien entwickelt, um die eigene Marktposition gegenüber Lieferplattformen langfristig zu stärken. Dies entspricht theoretischen Modellen, die zeigen, dass gerade Unternehmen in reifen Branchen dazu tendieren, an veralteten „Branchenrezepten“ festzuhalten, statt ihre Geschäftsmodelle an Umweltveränderungen anzupassen. Basierend auf bestehenden Untersuchungen der Plattformökonomie arbeiten wir ein Set von strategischen Handlungsmöglichkeiten heraus, mit denen Unternehmen aus traditionellen Branchen digitalen Plattformen strategisch begegnen können.

Über die Autor_innen

Mag.a Sara Maric ist Universitätsassistentin am Institut für Organisation an der Johannes Kepler Universität in Linz und beschäftigt sich in ihrer Forschung mit den Herausforderungen und Implikationen des digitalen Kapitalismus auf Arbeitsgestaltung sowie die Entwicklung traditioneller Branchen.

Univ.-Prof.in Dr.in Elke Schüßler ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre und Vorständin des Instituts für Organisation an der Johannes Kepler Universität in Linz. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Globalisierung, dem Klimawandel, der menschenwürdigen Arbeit und der Digitalisierung, jüngst insbesondere mit der Transformation von Branchen, Organisationen und Arbeitsbeziehungen im Kontext der Plattformökonomie.

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