Führung in turbulenten Zeiten ...

Von Wolfgang H. Güttel

Seit Jahren beherrscht das Thema der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise die Medien. Wie hat sich dieses Thema auf den Führungsalltag ausgewirkt? Mit Ausnahme der kurzen Krise der New Economy - Stichwort: Platzen der Dot- Com-Bubble - und nach 9/11 waren die letzten zwei Jahrzehnte geprägt von einem stetigen Wirtschaftsaufschwung. Seit dem Aufbrechen des Eisernen Vorhangs 1989 kam es zu einer sukzessiven Globalisierung der Wirtschaft. Neue auf- strebende Länder wie China, Russland, Südkorea oder zuletzt Brasilien und Südafrika, haben dafür gesorgt, dass global die Nachfrage markant gestiegen ist und dass über Outsourcing die Kosten deutlich gesenkt werden konnten. Erst mit dem Hereinbrechen der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden die Zeiten wieder um ein Vielfaches rauer und die Komplexität stieg sprunghaft an, da die bewährten Lösungsheuristiken der ManagerInnen nicht mehr so gegriffen haben wie dies in den Boom-Jahren der Fall war. Führungskräfte waren mit einem Wetterumschwung in der globalen Wirtschaftslage konfrontiert. Aus SchönwetterseglerInnen mussten sturmerprobte Steuermänner und -frauen werden. In vielen Unternehmen mussten schnelle und harte Entscheidungen getroffen werden, um in einem ersten Schritt das finanzielle überleben sicherzustellen. In einem zweiten Schritt wurde dann stärker auf die neuen Steuerungsnotwendigkeiten eingegangen. Denn weder die strategischen Planungsinstrumente noch der damit verbundene Planungshorizont konnten beibehalten werden. Die Unsicherheit in den Märkten sorgte dafür, dass viel stärker ad-hoc und dezentral reagiert werden musste, als dies in der berechenbareren Boom-Zeit der Fall war.

Lesen Sie weiter: