Austrian Management Review 10 (2020)

Beidhändig kompetent: die Rolle von individuellen Fähigkeiten zur Förderung von organisationaler Ambidextrie

Von Peter Christensen und Barbara Müller

Das Konzept der „Ambidextrie“ – also das gleichzeitige Erreichen von Innovation und Effizienz, um langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern – ist inzwischen in der Unternehmenspraxis kein ganz unbekanntes Fremdwort mehr. Während die Notwendigkeit Innovation und Effizienz gleichermaßen zu erreichen, von der Praxis klar erkannt wird, stellt ihre erfolgreiche Umsetzung für viele Unternehmen allerdings eine große Herausforderung dar. Die Forschung konzentriert sich in diesem Zusammenhang vor allem auf die zentrale Rolle der Unternehmensführung, auf die Gestaltung der Organisationsstruktur mit innovativen und effizienten Abteilungen oder der Arbeitsumgebung, die ambidextres Verhalten unterstützen kann. Noch wenig beleuchtet ist die wichtige Übersetzungsleistung jener Personen, die an den Schnittstellen innerhalb des Unternehmens, etwa im Vertrieb, Schlüsselpositionen einnehmen, die es ermöglichen, „verschiedene Welten“ zu verbinden. Ziel dieses Artikels ist es am Beispiel von solchen Schnittstellenfunktionen zu zeigen, welche individuellen Fähigkeiten besonders förderlich sind, um diese Übersetzungsarbeit leisten und damit das Gelingen von organisationaler Ambidextrie unterstützen zu können.

Über die Autor_innen

Peter Christensen, MBA ist selbständiger Berater und Trainer für New Business Development. Durch seine langjährige internationale Berufserfahrung sowohl in der Vertriebsleitung als auch in der Personalberatung und Executive Search weiß er um die Wichtigkeit der Entwicklung von individuellen Kompetenzen zur Sicherung des Unternehmenserfolgs gerade über zentrale Schnittstellenpositionen wie den Vertrieb. In seiner Master Thesis im Rahmen seines MBA Studiums an der LIMAK Austrian Business School hat er sich mittels einer systematischen Literaturanalyse mit der Rolle emotionaler Intelligenz zum Erreichen von organisationaler Ambidextrie auseinandersetzt.

Assoz. Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Müller ist assoziierte Universitätsprofessorin am Insti- tute of Leadership & Change Management an der JKU Linz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Change Management, Führung und HRM sowie Lernen in und von Organisationen. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie Unternehmen verändert und lernfähig organisiert werden können.

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