19. Oktober 2020, 18:00 bis 26. Oktober 2020 00:59

Literaturfestival "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek"

Präsentation

Die TU Wien Bibliothek beteiligt sich auch heuer wieder am größten österreichischen Literaturfestival. Eine multimediale Ausstellung, Vorträge sowie die Vorführung von Virtual-Reality-Projekten stehen auf dem Programm.

"Digitale Kunstachse Österreich - China. Ein Hauch von Purpur und Gold. Wissenschaft trifft Kunst in der TU Wien Bibliothek"

19.10. - 25.10.2020, danach bis 27.11.2020 während der Öffnungszeiten der Bibliothek (Mo - Fr 08:00 - 22:00 Uhr, Sa/So 10:00 - 17:00 Uhr)

Im Mittelpunkt der Ausstellung von Barbara Salaun steht der prächtige Alte Sommerpalast (Yuanming Yuan) nordöstlich von Peking, der 1860 völlig zerstört und ab 2009 durch das Tsinghua Heritage Institute for Digitization (THID) virtuell rekonstruiert wurde. Dipl.-Ing. Dr. Alexandra Harrer ist Mitglied des damit betrauten Forschungsteams und wird zur Ausstellungseröffnung einen Fachvortrag zum Thema halten.

Barbara Salaun greift in ihrer Ausstellung die einzigartigen Bilder des Alten Sommerpalastes auf und knüpft an die Tradition von Radierungen an, die von der Gartenanlage im Laufe der Jahrhunderte angefertigt wurden. Die Bilder folgen somit einer klassisch analogen Form, ergänzt durch Augmented Reality.

Zusätzlich werden auf einem Smartboard Kurzfilme über die Entstehung einer Radierung und zur digitalen Rekonstruktion des Alten Sommerpalastes gezeigt:

20.10.2020, 17:00 - 19:00 Uhr (Vortragsraum, 5. Stock)

22.10.2020, 17:00 - 19:00 Uhr (Vortragsraum, 5. Stock)

Weitere Informationen zur Ausstellung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

"Wissenschaftliche Visualisierungen und Kulturerbe. Das Oktogon in Ephesos"

21.10.2020 und 22.10.2020 jeweils von 17:00 bis 19:00 Uhr (im Data Visualisation Lab der TU Wien Bibliothek nach Voranmeldung)

Ergänzend können Sie am Mittwoch, 21.10.2020 sowie am Donnerstag, 22.10.2020 jeweils von 17:00 bis 19:00 Uhr ein weiteres Weltkulturerbe als Virtual Reality erleben: das Oktogon in Ephesos. Spannende Einblicke in ein wissenschaftliches Projekt des renommierten Stuttgarter Instituts HLRS im Data Visualisation Lab der TU Wien Bibliothek.

Informationen zum Virtual-Reality-Projekt "Wissenschaftliche Visualisierungen und Kulturerbe. Das Oktogon in Ephesos"

Ephesos war eine der wichtigsten Städte der Antike und unter römischer Herrschaft die bedeutendste Metropole Asiens. An der prunkvollen Kuretenstraße, die vom Herakles-Tor zur (später errichteten) Celsus-Bibliothek führte, lag neben dem Hadrianstempel und den berühmten Hanghäusern auch ein marmornes Oktogon - ein tempelförmiges Grabmonument inmitten der Stadt. Diese besondere Lage lässt Archäologen des Österreichischen Archäologischen Instituts auf die Bedeutung der jungen Frau schließen, die hier begraben wurde: Arsinoë IV, Schwester von Kleopatra VII, die 40 v. Chr. auf deren Betreiben hin ermordet wurde.

Die Fragmente des Bauwerks wurden 1904 entdeckt. Während der Sockel relativ intakt war, wurden Dutzende weitere Fragmente von Archäologen zusammengesammelt und an unterschiedliche Orte verbracht, wo sie teilweise verloren gingen. Die genaue Geometrie des Grabmals ließ sich deshalb nicht eindeutig rekonstruieren, bis es Wissenschaftler_innen des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) in Kooperation mit der TU Wien gelungen ist, den erhaltenen Sockel und die an unterschiedlichen Orten gelagerten Fragmente durch 3D-Scans aufzunehmen und das Bauwerk virtuell zu rekonstruieren.

Mithilfe virtueller Realität lassen sich die einzelnen Elemente des Grabmals als Ganzes zusammengesetzt erfahren und räumlich wieder in den Kontext der kleinasiatischen Stadt Ephesos setzen.

Forschungsprojekt zur 3D-Rekonstruktion des Oktogons in Ephesos

Im Sommer 2005 wurden die Forschungsarbeiten an einem der interessantesten Monumente im Ruinenfeld von Ephesos in der Türkei erneut aufgenommen: dem Oktogon. Ziel des Projektes ist die vollständige steingerechte Rekonstruktion des Gebäudes unter Einsatz von modernen 3D-Scantechnologien. Auf Basis der Ergebnisse einer virtuellen steingerechten Rekonstruktion soll die Möglichkeit einer realen Anastylose vor Ort ausgelotet werden.

  • Kooperation: Österreichisches Archäologisches Institut; Technische Universität Wien, Institut für Architektur- und Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
  • Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Hilke Thür, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Marina Döring-Williams, M.A.
  • Bearbeitung: Dipl.-Ing. Barbara Thuswaldner
  • Durchführung der Scanarbeiten: 2005: Fa. Arctron, Altenthann; 2006/2007: Dipl.-Ing. Barbara Thuswaldner, Dipl.-Ing. Robert Kalasek
  • Nachbearbeitung der Scans: in Zusammenarbeit mit dem Institut für diskrete Mathematik und darstellende Geometrie, TU Wien: Dr. Michael Hofer, Dipl.-Ing. Simon Flöry sowie Qi-Xing Huang, Stanford University; weitere Mitarbeitende zur Nachbearbeitung der 3D-Scans: Dipl.-Ing (FH) Christian Kurtze, Dipl.-Ing. Jan Kanngiesser
  • Rekonstruktion und Visualisierung: Dipl.-Ing. Barbara Thuswaldner, Dipl.-Ing. Robert Kalasek

Das HLRS Stuttgart

Das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) ist eine Forschungs- und Dienstleistungseinrichtung, die der Universität Stuttgart zugeordnet ist. In den letzten 20 Jahren hat das HLRS eine weltweit führende Expertise in der Unterstützung und im Training von Nutzer_innen aus unterschiedlichen Anwendungsfeldern aufgebaut.

Als erstes nationales Supercomputing-Zentrum in Deutschland betreibt das HLRS seit 1994 große Rechenanlagen für Forschung und Industrie. Seit 2007 ist das HLRS Mitglied des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) und arbeitet dort mit seinen Partner_innen insbesondere an der Unterstützung von Wissenschaftler_innen aus Deutschland und Europa.

Das HLRS ist an zahlreichen Forschungsprojekten und in diesem Rahmen auch an mehreren europäischen Kompetenzzentren beteiligt. Die Abteilung für Visualisierung ist eine der weltweit führenden ihrer Art und in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen aktiv.

Kurzbiografie Dr.-Ing. Uwe Wössner, HLRS

Dr.-Ing. Uwe Wössner leitet seit 2004 die Abteilung Visualisierung am HLRS. 2009 erhielt er seinen Doktortitel von der Fakultät Energie-, Verfahrens- und Biotechnik der Universität Stuttgart. Er hat einen Lehrauftrag der Universität Stuttgart und ist Gastdozent am IFOER und ITE der TU Wien sowie an der HSR (Hochschule für Technik Rapperswil). Er hat internationale Auszeichnungen wie den HPC Challenge Award 2003 und den HPC Bandwidth Challenge Award 2006 erhalten. Er ist des Weiteren Mitgründer der VirCinity GmbH. Seine Forschungsschwerpunkte sind die interaktive Visualisierung großer Datenmengen in virtuellen Umgebungen, interaktive Simulationen, Augmented Reality, 3D-User-Interfaces sowie die Kopplung von BIM und VR.

Kurzbiografie Dipl.-Ing. Dr. Fabian Dembski, HLRS

Dipl.-Ing. Dr. Fabian Dembski ist Architekt und als Forscher am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) in der Abteilung Visualisierung tätig. Dort beschäftigt er sich aktuell unter anderem mit Themen zur Digitalisierung in der Stadtplanung und in Beteiligungsprozessen, der räumlichen Analyse, Simulation und Visualisierung in VR und AR und der Entwicklung von Digitalen Zwillingen. Am HLRS zeichnet er neben dem Projekt "Reallabor Stadt:quartiere 4.0" unter anderem für die Leitung des Kompetenzzentrums für Global Systems Science in Baden-Württemberg (Projekt: bwHPC-S5) verantwortlich. In seiner Dissertation an der TU Wien beschäftigte er sich mit urbanen Post-Öl-Szenarien und Innenentwicklung. In diesem Zusammenhang wurde er auch als Visiting Researcher an die Université Paris-Sorbonne IV (F) und die University of Groningen (NL) eingeladen.

Radierung des Paradiespalastes

© Barbara Salaun

Paradiespalast - Fanghu Shengjing / Radierung von Barbara Salaun

Kalendereintrag

Veranstaltungsort

TU Wien Bibliothek
1040 Wien
Resselgasse 4

 

Veranstalter

TU Wien Bibliothek

 

Öffentlich

Ja

 

Kostenpflichtig

Nein

 

Anmeldung erforderlich

Ja

Ausstellungsbesuch: Anmeldung vor Ort

Virtual-Reality-Vorführung: horst.leonhardsberger@tuwien.ac.at