Schwarze Katze von rechts! Wie abergläubisches Lernen Organisationen dazu führt, verzerrte Bilder über ihre Umwelt zu entwickeln

Von Stefan Konlechner

Dieser Beitrag setzt sich mit dem Phänomen des abergläubischen Lernens auseinander. Abergläubisches Lernen liegt dann vor, wenn eine Kausalverbindung zwischen einem Ereignis und einer für den Eintritt des Ereignisses verantwortlich gemachten Ursache hergestellt wird, obwohl zwischen dem Ereignis und der wahrgenommenen Ursache keine solche Verbindung besteht. Abergläubisches Lernen gefährdet die organisationale Leistungsfähigkeit insofern, als es tatsächliches Lernen unterbindet und zur Aufrechthaltung von dysfunktionalen Praktiken führen kann. In diesem Beitrag werden die Tendenz kausale Muster auch aus beschränkter Information zu bilden sowie die Tendenz eigene Überzeugungen bestätigen zu wollen als Grundlagen für die Entstehung bzw. Perpetuierung abergläubischer Überzeugungen in Unternehmen identifiziert. Darauf aufbauend werden Einflussfaktoren auf das Auftreten abergläubischen Lernens analysiert. Diese liegen insbesondere in den Charakteristika der Handlungen durch die Organisationen glauben Wirkungen auszulösen, sowie in den Charakteristika des Feedbacks, das Unternehmen aus diesen Handlungen erhalten. Schließlich wird diskutiert, wie Unternehmen das Risiko abergläubischen Lernens reduzieren können.

Über die Autor_innen

Dr. Stefan Konlechner ist Universitätsassistent am Institut für Human Resource & Change Management an der Johannes Kepler Universität Linz. Seine Forschungsinteressen fokussieren auf die Themenbereiche strategisches Lernen und Wandel, wobei er sich insbesondere mit routinisiertem Unternehmenswandel (Dynamic Capabilities), der Kopplung unterschiedlicher Lernmodi (Ambidexterity) und der Replikation organisationaler Routinen auseinandersetzt.

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