Alle reden über das globale Wetter. Wir auch! Anforderungen an wetterbezogene Naturkatastrophen-Frühwarnsysteme

Von Timo Braun, Gordon Müller-Seitz, Jutta Thielen-del Pozo

Viele wetterbedingte Ereignisse wie Überflutungen, Dürren und Stürme stellen Unternehmen vor unerwartete Herausforderungen und führen nicht selten zu existenziellen Krisen. Die Hurrikane Katrina 2005 und Sandy 2012 in den Vereinigten Staaten, der Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 mit einhergehender Vulkanascheausbreitung über Island bzw. Teilen Europas oder die Hochwasser in Bangladesch 2011 und Thailand 2011 sind alles Beispiele für derartige Ereignisse, die Unternehmen zumeist unerwartet vor globale Herausforderungen gestellt haben und die nicht im Vorfeld kalkulierbar waren. Allein für den Hurrikan Katrina wird davon ausgegangen, dass dieses Unwetterereignis über 1.500 Menschen das Leben kostete und ca. US-$ 50 Milliarden an finanziellen Schäden verursacht hat. Laut einer Studie der United Nations International Strategy for Disaster Reduction hat das Hochwasser in Thailand die weltweite industrielle Produktion um 2.5% reduziert. Wenn wir nun wie alle anderen auch über das Wetter reden wollen, so scheint dies durchaus aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive angebracht.

Über die Autor_innen

Dr. Timo Braun ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strategie, Innovation und Kooperation der Technischen Universität Kaiserslautern. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte liegen im Bereich von Unternehmenskooperationen und Allianzen sowie im dabei eingesetzten Projektmanagement. Typische Fragestellungen betreffen das organisationsübergreifende Management von Unsicherheiten und Risiken sowie die strategische Ausrichtung und Entwicklung von Geschäftsmodellen bei veränderten Marktanforderungen. Dr. Braun ist u.a. als Experte für das Joint Research Center der Europäischen Union sowie als Dozent und Trainer für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt tätig.

Univ.Prof. habil. Dr. Gordon Müller-Seitz ist Inhaber des Lehrstuhls für Strategie, Inno- vation und Kooperation an der Technischen Universität Kaiserslautern. Seine inter- und transdisziplinären Forschungsaktivitäten adressieren die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Seine Forschungsleistung und -sichtbarkeit wird durch Kooperatio- nen mit renommierten nationalen und internationalen Kooperationspartnern untermauert. Die Themenschwerpunkte der Forschung, Lehre und Beratung von Professor Müller-Seitz sind wie folgt: Risikomanagement / Umgang mit Unsicherheit, Netzwerk- und Kooperationsmanagement, Technologie- und Innovationsmanagement, insbes. Open Innovation und Geschäftsmodellinnnovationen, Städtemanagement sowie Industrie 4.0.

Jutta Thielen-del Pozo ist die Leiterin der Abteilung „Climate Risk Management" am Institut für Umwelt und Nachhaltigkeit der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission in Ispra, Italien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Naturkatastrophenbereich, Frühwarnung von wetterbedingten Ereignissen mit Schwerpunkt Hochwasser sowie Anpassung an den Klimawandel. Ihr besonderes Interesse gilt dabei der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik sowie der damit verbundenen Herausforderung, wissenschaftlich fundierte Ergebnisse effektiv zu kommunizieren.

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