Die Macht der Worte: Stellenanzeigen als Instrument zur Diversitätsförderung

Von Julia Brandl

Diversitätsförderung in der Belegschaft wird zunehmend ein zentrales Anliegen von Unternehmen und schlägt sich auch in der Gestaltung von Stellenanzeigen nieder. Bei den intensiven Bemühungen zur Ansprache qualifizierter Bewerberinnen unterschiedlicher Herkunft und Geschlecht werden allerdings häufig ungewollte Biases in den Aufgaben- und Anforderungsprofilen übersehen. Dieser Artikel erläutert am Beispiel von Geschlechtsstereotypen, wie ungewollte Biases das Bewerbungsverhalten von im Unternehmen unterrepräsentierten Personengruppen beeinflussen und entwickelt auf Basis von Erkenntnissen der zielgruppenspezifischen Rekrutierung Gestaltungsempfehlungen, wie Unternehmen die Ansprache qualifizierter Bewerberinnen unterschiedlicher Herkunft und Geschlecht verbessern können. Der Artikel plädiert für eine bewusstere Auseinandersetzung mit Stellenbeschreibungen als Grundlage für Stellenanzeigen.

Über die Autor_innen

Univ.-Prof. Dr. Julia Brandl ist Inhaberin der Professur für Personalpolitik und leitet den Bereich HRM am institut für Organisation und Lernen der Leopold-Franzens- Universität innsbruck. ihre Forschung beschäftigt sich mit personalpolitischen Entscheidungsprozessen, speziell im Hinblick auf deren gesellschaftliche Konsequenzen, der Koordination von Personalarbeit in Unternehmen und der Handhabung konfligierender Vorgaben in der Personalarbeit. in ihrem aktuellen Projekt untersucht sie, wie Gesetzgebung und betriebliche Einflussfaktoren bei der Erstellung von Stellenanzeigen zusammenspielen und wie die Unternehmenskultur die Einschätzung des Arbeitsmarkts beeinflusst. Sie arbeitet mit neoinstitutionalistischen Ansätzen sowie mit der Soziologie der Konventionen.

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