Personalstrategien im Kontext internationaler Geschäftstätigkeit: Wie MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund zur Überwindung von Barrieren bei der Internationalisierung beitragen können

Von Renate Ortlieb, Julian Winterheller

Unternehmen, die planen, ihre Geschäftstätigkeit international auszurichten, stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Dabei sind neben Fragen der Finanzierung und des Markteintritts insbesondere solche der Personalstrategie bedeutsam: Wie sollen Schlüsselpositionen in einer Auslandsniederlassung besetzt werden? Welche Mitarbeiterinnen aus dem Stammhaus sind geeignet, um in eine Niederlassung entsendet zu werden? Und welche sind dafür geeignet, das Exportgeschäft zu leiten? Welche institutionellen Rahmenbedingungen im Zielland sind zu berücksichtigen? Wie lassen sich Kunden, Lieferanten oder ganz generell die Öffentlichkeit ansprechen? All dies sind Fragen, für deren Beantwortung die Kompetenzen von Personen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle spielen.

Sowohl das Exportvolumen wie auch der Umfang der österreichischen Direktinvestitionen im Ausland zeugen von regen internationalen Geschäftsaktivitäten der Unternehmen. Gleichzeitig hat ein knappes Fünftel der Erwerbstätigen in Österreich einen Migrationshintergrund. Empirische Studien weisen darauf hin, dass nicht alle Unternehmen das Potenzial ihrer Mitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund in diesem Zusammenhang nutzen. Im Folgenden stellen wir dieses Potenzial im Detail dar. Dabei beziehen wir uns stets auf Personen, die im Ausland geboren wurden und jetzt in Österreich leben, und auf Personen, die in Österreich aufgewachsen sind und deren Eltern zugewandert sind. Das heißt, wir betrachten sowohl die erste als auch die zweite Generation der Migrantinnen.

Über die Autor_innen

Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb ist Leiterin des Instituts für Personalpolitik an der Karl- Franzens-Universität Graz. Sie war unter anderem an den Universitäten Konstanz, Essen und Flensburg sowie an der Freien Universität Berlin tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Personalstrategien von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen, speziell im Hinblick auf Personen mit Migrationshintergrund, der Zusammenhang von internationalisierungs- und Personalstrategien, speziell im Hinblick auf Südosteuropa, Betrieblicher Krankenstand und Geschlechterverhältnisse in Organisationen.

Julian Winterheller, MSc, ist Universitätsassistent am Institut für Personalpolitik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Karriereverläufe von Personen mit Migrationshintergrund und der Beitrag von Beschäftigten mit Migrationshintergrund für die internationalisierung von Unternehmen.

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