Michaela Ragoßnig & Arne M. Ragoßnig

© Ragoßnig-Angst/Ragoßnig

DI Michaela Ragoßnig-Angst, MSc. (OU) ist Ingenieurkonsulentin für Vermessungswesen und Geschäftsführerin der Vermessung Angst ZT GmbH, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Seit 2008 ist sie außerdem Mitglied im Fachbeirat für Stadtplanung und Gestaltung der Stadt Wien. Dipl.-Ing. Dr. Arne M. Ragoßnig, MSc. (OU) ist geschäftsführender Gesellschafter der RM Umweltkonsulenten ZT GmbH, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, der Umwelttechniksparte der Angst-Group. Die beiden haben sich vor über 20 Jahren bei der gemeinsamen Absolvierung des MSc Engineering Management kennengelernt. Im heutigen Alumni Portrait erzählen Michaela Ragoßnig-Angst (im Folgenden MR-A) und Arne Ragoßnig (im Folgenden AR) von ihrer langjährigen beruflichen und privaten Partnerschaft.

 

Sie haben Vermessungswesen bzw. Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling studiert. Was hat Sie nach so unterschiedlichen Studienrichtungen jeweils dazu bewogen, den MSc Engineering Management zu absolvieren?

AR: Für mich war es eine Möglichkeit, mir über meine technische Universitätsausbildung hinausgehend Management-Skills anzueignen.

MR-A: Mich haben die Inhalte angesprochen, um meinen technischen Horizont zu erweitern und zusätzliche Management-Werkzeuge kennenzulernen.

 

Was war Ihr größter beruflicher Erfolg bisher?

AR: Die Erfolgreiche Gründung des Start-Ups Strucinspect, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster inkl. Gewinnung eines Investors für die geplante Skalierung des Geschäftsmodells.

MR-A: Gemeinsam mit Arne die Strucinspect zu gründen und eine langjährige Idee umzusetzen.

 

Wie hat die Absolvierung des MSc Engineering Management zur Verwirklichung Ihrer Karriereziele beigetragen? Wovon haben Sie am meisten profitiert?

AR: Die Interdisziplinarität der vermittelten Inhalte ist jedenfalls hervorzuheben, für mich war aber sicher der Aspekt des „Netzwerkens“ in beruflicher, mehr noch aber in privater Hinsicht am Wichtigsten.

MR-A: Da ich bereits in das väterliche Unternehmen eingestiegen war, wollte ich hauptsächlich auch andere Aspekte der Unternehmensführung kennenlernen. Hier sind mir einige Werkzeuge mitgegeben worden.

 

Und was war die größte Herausforderung auf Ihrem bisherigen Berufsweg?

AR: Der Turnaround der International Solid Waste Association als interimistischer Geschäftsführer sowie die Verlegung des Generalsekretariats von Wien nach Rotterdam parallel zu meiner Selbständigkeit als geschäftsführender Gesellschafter der RM Umweltkonsulenten ZT GmbH.

MR-A: Unser Vermessungsbüro hat einige kleine Kanzleien in Kärnten übernommen, deren Eigentümer keine Nachfolger finden konnten. Hier war es die Herausforderung, die Mitarbeiter, die ehemalige Mitbewerber waren, dazu zu bringen, an einem Strang zu ziehen.

 

In welcher Hinsicht haben Ihnen die während des MSc-Programms erworbenen Qualifikationen bei der Bewältigung dieser Herausforderung geholfen?

AR: Wesentlich war sicher die Fähigkeit, trotz der Schwierigkeit der Lage ruhig zu bleiben und strukturiert vorzugehen.

MR-A: Es war ganz wichtig, Vorgaben – vor allem in finanzieller Hinsicht – zu geben. Wir haben ein Controlling aufgebaut, das den Mitarbeitern gezeigt hat, wo sie momentan stehen und was sie gemeinsam erreichen können.

 

Was zeichnet Ihrer Meinung nach eine gute Führungspersönlichkeit aus?

AR: Besonnenheit, Kommunikationsfähigkeit, Durchhaltevermögen, das Erkennen eigener Grenzen und die richtigen Kontakte bzw. Kenntnis der richtigen Personen für die Erbringung von Dienstleistungen, die nicht intern erbracht werden können.

MR-A: Ich sehe mich nicht als „die Chefin“ sondern als gleichwertige Partnerin aller. Gute Kommunikation und Vertrauen, alles sagen zu können, sind das Wichtigste. Trotzdem müssen Ziele vorgegeben werden.

 

Mit welchen Zukunftsthemen sollten sich ManagerInnen unbedingt beschäftigen?

AR: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Internationalisierung

MR-A: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Internationalisierung

 

Wie schaffen Sie es, Beruf und Privatleben in Balance zu halten?

AR: Das gestaltet sich mit der zunehmenden Übernahme weiterer Aufgaben bzw. Funktionen tatsächlich immer schwieriger. Es ist eine tägliche Herausforderung, und eine klare Abgrenzung lässt sich als Selbständiger nicht durchführen. Eine solide wechselseitig unterstützende Partnerschaft und auch ggf. kürzere Auszeiten mit der Familie von Zeit zu Zeit helfen, die Balance zu halten.

MR-A: Gute Organisation und ein Umfeld, das zu einem steht, sind das Wichtigste! Durch die Selbständigkeit ist es mir möglich, trotz eines übervollen Kalenders mir meine Freiheiten zu nehmen, die ich mir zugestehe. Somit versuche ich mit meiner Familie Zeit zu verbringen, vor allem mit sportlichen Aktivitäten.

 

Welche Person würden Sie gern kennenlernen? Warum?

AR: Elon Musk als Visionär im Bereich Mobilität.

MR-A: Marcel Hirscher. Schifahren ist meine Leidenschaft. Ich bewundere seine Konstanz, seine Art, Niederlagen wegzustecken und sein hartes Training in seiner aktiven Karriere. Trotz seiner Erfolge ist er ein genügsamer, sympathischer Mensch geblieben.

 

Was verbindet Sie heute noch mit dem Continuing Education Center der TU Wien? Haben Sie noch Kontakt zu anderen Studierenden oder Vortragenden?

AR: Sehr intensiven mit meiner Ehefrau :). Ich habe sehr viel Kontakt mit Absolventen des CEC der TU Wien, mit dem CEC habe ich eigentlich nur wenig Kontakt.

MR-A: Zum CEC habe ich nur selten Kontakt. Mit der TU Wien, vor allem mit dem Department of Geodesy and Geoinformation, habe ich laufenden Kontakt. Wenig Kontakt habe ich zu den anderen Studierenden und Vortragenden, außer natürlich mit meinem Mann, Arne :).

 

Welche (beruflichen und/oder privaten) Ziele haben Sie sich für die nächsten zehn Jahre gesteckt?

AR: Beruflich die erfolgreiche Weiterentwicklung meines Unternehmens RM Umweltkonsulenten ZT GmbH sowie unseres Start-Ups Strucinspect. In privater Hinsicht: besondere Erlebnisse mit unseren beiden Söhnen.

MR-A: Beruflich die Konsolidierung unserer vielen Vermessungsbüros in Österreich entsprechend unserem Ziviltechniker-Berufsrecht und das Aufbauen von Nachfolgern. Privat möchte ich etwas mehr Zeit in meine Hobbys investieren.